Wunschfahrt ins Miniatur Wunderland

„Unser Fahrgast Horst interessiert sich schon seit Jahren für das Bauen von Miniaturen, dazu sammelte er viele Gebrauchsgegenstände wie beispielsweise Reste von Feuerwerksraketen. Vor 14 Jahren besuchte er schon einmal das Miniatur Wunderland in Hamburg und war begeistert. Seine Tochter hörte nun von unserem Projekt und meldete ihren Vater zu einer Fahrt nach Hamburg bei uns an.

Aufgrund seiner akuten Erkrankung musste Horst vor drei Jahren mit seiner Ehefrau ins Seniorenheim ziehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er die Pflege seiner Frau selbst in der eigenen Wohnung übernommen. Nach kurzer Zeit im Seniorenheim verstarb sie... Er selbst ist auf einen Rollstuhl angewiesen, kann nur mit Hilfe etwas stehen. Auch das Sprechen fällt ihm schwer. Er wirkt sehr ruhig, aber beobachtet alles sehr interessiert.

Bei strahlendem Sonnenschein werden wir herzlich am Seniorenheim empfangen. Unser Fahrgast nebst Tochter Sandra und Enkelin Jana warten schon gespannt auf uns. Sie sind aber auch etwas angespannt, was sie erwartet und wie die Fahrt wird.

Nachdem Horst bequem auf der Liege Platz genommen und der Redakteur des örtlichen Stadtmagazins noch einige Fotos gemacht hat, startet unsere Fahrt. Ohne Stau kommen wir in Hamburg an und können den Wünschewagen direkt vor dem Miniatur Wunderland parken. Wir schauen uns erstmal die Speicherstadt von außen an – mit den Fleets, den vielen Brücken und bei strahlendem Sonnenschein, der sich im Wasser spiegelt. Horst nimmt ganz interessiert die Umgebung wahr.

Auch später im Wunderland schaut er ruhig und mit wachen Augen alles an, ohne viel zu sprechen. Horst war noch nie jemand, der viel geredet hat. Manchmal helfen wir ihm hoch, sodass er im Stehen alles besser sehen kann, denn die Sicht vom Rollstuhl aus ist teilweise eingeschränkt. Da es recht voll ist, warten wir geduldig, bis wir etwas mehr Platz für den Rollstuhl haben und verweilen dort längere Zeit. Jana macht viele Fotos und Videos, sodass Horst zuhause eine schöne Erinnerung an seine Wunschfahrt hat. Denn jetzt wirkt er von den vielen Eindrücken sehr erschöpft und bittet darum, zurück zum Hotel zu fahren.

Also verlassen wir die Speicherstadt und fahren nach Hamburg-Stillhorn, wo die Hotelzimmer für uns reserviert sind. Nach dem gemeinsamen Abendessen ist unser Fahrgast froh, sich ausruhen und schlafen zu können.

Am Sonntag ist Horsts 84. Geburtstag! Wir gratulieren und gehen zusammen frühstücken. Horst hat heute Morgen mehr Appetit und wirkt gut ausgeruht. Am Nachmittag kommen wir gut gelaunt wieder am Seniorenheim an. Horst verabschiedet sich mit einem ‚Danke, es war herrlich!‘ von uns. Auch Sandra und Jana hat die Fahrt sehr gut gefallen, sie waren froh, dass der Vater und Opa alles so genießen konnte…“ 

Ein Bericht unserer Wunscherfüller:innen Thomas und Christine aus dem Münsterland.