„Es ist Freitag, schönes Wetter, gute Laune, und eine Wunschfahrt zum Geburtstag steht an. Dies waren die Infos, die wir zunächst hatten. Peter, Selina und ich treffen uns beim ASB in Münster, ziehen uns um, machen das Auto fit und fahren die 40 Kilometer nach Rheine.
Im Hospiz erwartet uns eine fröhliche Meute Menschen – und mittendrin sitzt Frank. Bunte Perücken, coole Outfits und ein noch viel coolerer Fahrgast können es kaum erwarten, zur Geburtstagsfeier mit Karnevalsmotto zu starten. Wir, verkleidet als ASB-Wunscherfüller:innen, und Frank alias Atze Schröder, stilecht mit Perücke und Brille, machen uns gemeinsam mit Franks Sohn im hippen Ballonseide-Outfit der 80er und seiner Frau Melanie mit farbenfroher lila Perücke auf den Weg zur Party-Location.
Die Stimmung ist bombastisch und ‚Atze' nutzt die Gelegenheit, sich noch ein paar Kippen schmecken zu lassen, bevor wir mit Polonaise in den Saal fahren. Inmitten von Luftballons, Girlanden und jeder Menge verrückter Menschen in den unterschiedlichsten Kostümen liegt ‚Atze', begrüßt ein paar bekannte Gesichter und genießt den Abend. Es gibt Trosse-Mucke, die Musik, die in den 80ern in der örtlichen Disco ‚Trosse' gespielt wurde. Erinnerungen kommen hoch und nach anfänglichen Berührungsängsten kommen immer mehr Menschen zu ‚Atze' an die Liege und halten einen kleinen Plausch mit ihm.
Es wird gelacht, es wird getanzt, es gibt Pizza, Popcorn und Bier, die Stimmung ist ausgelassen. Ein Frosch spricht uns an und freut sich zusammen mit einer Hexe und einem Clown, dass wir es ermöglichen, mit unserem Fahrgast diesen letzten Ausflug zu machen.
Zwischendurch gibt es immer wieder Momente, in denen aus ‚Atze' wieder Frank wird. Die Augen geschlossen, liegt er auf der Liege und saugt die Stimmung ein. Die Lichter, die Trosse-Musik, der Geruch, das Lachen, die Geräuschkulisse... Man sieht ihm an, er genießt, ein Tränchen kullert, aber er ist glücklich, noch einmal zurückversetzt in eine der besten Zeiten seines Lebens.
Zur späten Stunde machen wir uns langsam auf den Rückweg. Eine letzte Polonaise durch die Menge und wir verschwinden im Wünschewagen. Natürlich hören wir auf dem Rückweg in voller Lautstärke Trosse-Musik.
Zurück im Hospiz, bringen wir einen erschöpften, aber glücklichen Frank wieder in sein Zimmer. Wir verabschieden uns herzlich von ihm, manche Fahrgäste lässt man einfach ungern gehen. Auf dem Weg nach Münster denken wir an den wundervollen Abend und im Radio läuft natürlich Trosse-Musik..."
Ein Bericht unserer westfälischen Wunscherfüllerin Birte Schumacher.