Glück auf! Der Wünschewagen kommt...

„Seit 70 Jahren ist Werner Fan der Königsblauen und hat alle Höhen und Tiefen des Vereins miterlebt. Seine Liebe zum FC Schalke 04 konnte er im Fanclub Emspower Rheine 1991 e.V. ausleben, wodurch er auch Thomas kennenlernte. Die beiden sind häufig auf Schalke, zur Vereinsversammlung oder zu Fantreffen in der Stammkneipe gefahren. Schnell hat sich eine Fußballfreundschaft entwickelt, die schon mehr als 20 Jahre hält.

Thomas arbeitet als Pfleger in einem Hospiz und war gerade im Urlaub, als Werner dort aufgenommen wurde. Als Thomas davon erfuhr, fragte er seinen Kumpel sofort: ‚Willst Du nochmal auf Schalke fahren?‘ Werner antwortete direkt: ‚Das wäre eine unglaubliche Freude, aber wie soll ich das schaffen?‘, Es gibt den Wünschewagen, der so etwas ermöglichen kann‘, so Thomas. ‚Dann möchte ich, dass Du mitkommst‘, sagte Werner.

Gesagt, getan. Am 1. Dezember fuhr der Wünschewagen zu dem Hospiz, wo Thomas und Werner voller Vorfreude in Trikot und Fan-Schal gekleidet warteten. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es in den Wünschewagen, der im Innenraum schon königsblau leuchtete. Auch die Sterne unter der Decke standen gut für einen blau-weißen Sieg. 

Die Fahrt nutze Werner, um Kraft für den Stadionbesuch zu tanken. Als wir in Gelsenkirchen ankamen, wachte er mit Aussicht auf die Veltins Arena auf. Wir durften direkt auf dem Stadionring wenige Meter vom Stadion entfernt parken. Thomas hatte zu Werners Überraschung noch den Fanclub zusammengetrommelt, der sich sehr freute, den alten Kumpel wiederzusehen.

In mehrere kuscheligen Decken eingepackt ging es dann in endlich ins vertraute Stadion. Diesmal jedoch mit der besten Sicht auf Höhe der Mittellinie. ‚So einen guten Blick hatten wir noch nie‘, freuten sich die beiden.

Schon vor dem Anpfiff gab es den ersten Gänsehautmoment: Anlässlich des Feiertages der heiligen St. Barbara sang der Ruhrkohle-Chor das Steigerlied. Binnen Sekunde verwandelte sich die Arena in ein Meer aus Handy-Taschenlampen und einer Formation aus traditionell gekleideten Bergmännern. Die tiefen Stimmen des Chors komplettierten die 60.000 Fans zu einem lauten ‚Glück auf! Der Steiger kommt‘. Was für ein Spektakel!

Nach zwanzig Minute dann die nächste Freude: Der Ball landete nach ein wenig Chaos im Strafraum im Tor von Osnabrück. Thomas und Werner jubelten wie in alten Zeiten. In der Halbzeitpause gab es dann, wie es sich für einen Stadionbesuch gehört, eine Stadionwurst. Werner schaffte sie zwar nicht ganz aufzuessen, genoss aber den vertrauten Geschmack.

In der zweiten Halbzeit legte Schalke direkt mit einem strammen Schuss ins lange Eck nach und brachte die gesamte Veltins Arena zum Jubeln. Heute klappte einfach alles, nachdem Schalke die letzten beiden Spiele verloren hatte.

Auch beim Strafstoß verlud der Schalker Stürmer Terodde den Osnabrücker Torwart und schoss das 3:0. Ein Eigentor des VfL Osnabrück sorgte dann für den Endstand von 4:0. Werner traute seinen Augen kaum. Er war nicht nur wieder auf Schalke gewesen, sondern hatte den höchsten Sieg der Königsblauen dieses Jahr miterleben dürfen. ‚Ihr bringt Schalke Glück, Ihr solltet häufiger ins Stadion kommen‘, scherzte er. 

Für die Wunscherfüller:innen Kai und Melina war es sogar der erste Stadionbesuch in ihrem Leben. Auf der Rückfahrt wurden neben den unfassbaren Erlebnissen auch selbstgebackene Plätzchen von Melina genossen.

Zurück im Hospiz bedankte sich Werner herzlich für diesen tollen Tag, aus dem er noch viel Kraft schöpfen werde.“

Ein Bericht unseres Wunscherfüllers Janko Skorning aus Westfalen.