Als Roswitha in die St. Johannes Baptister Kirche gerollt wird, brennen überall Kerzen. Am Altar strahlen weiße Hortensienblüten und darüber die wunderschönen sakralen Fenster. Paul Heckmann von der Messdienerleitung hatte alles gerichtet, die Kirche stand allein dem saarländischen Wünschewagen und seiner Passagierin zur Verfügung.
Für die schwerkranke 76-Jährige ein tiefbewegender Moment – einer von vielen an diesem Sonntag im Mai, der ihr letzter sein sollte. Herz und Niere waren bereits schwer angegriffen, dazu litt sie unter massiven Ödemen, die eine Dialyse notwendig machten. Roswitha hatte sich gegen die Fortführung der sehr belastenden und schmerzhaften Behandlung entschieden, wohlwissend, dass ihr Körper es ohne technische Unterstützung nicht schaffen wird.
So war dieser Ausflug nach Beckingen ein endgültiger Abschied. „Ihr größter Wunsch war es, noch einmal zum Grab ihres Mannes zu fahren, um ihn zu besuchen“, so Wünschewagen-Koordinator Jürgen Müller. Mit an Bord war auch Markus, einer ihrer vier Söhne, der als Rettungssanitäter beim ASB hauptberuflich Leben rettet.
Nach dem Besuch des Friedhofs und der Kirche ging es weiter nach Saarbrücken, wo Roswitha ihre Schwester besuchte. Zum Abschluss des rundum gelungenen Ausflugs gab es für alle Mitfahrer eine süße Leckerei in der Gersweiler Eisdiele. Unser Fahrgast entschied sich für je eine Kugel Zitrone und Erdbeere.
„Abends hat mich meine Mutter noch mal in den Arm genommen und sich für diesen schönen Tag bedankt.“ Für Markus eine unbezahlbare Erinnerung ...