Ein Besuch im Kölner Zoo

„Das war der schönste Tag in den letzten zehn Jahren“, sagte Georg gedankenversunken am Ende eines wunderschönen und rundum gelungenen Tages.

Der „kölsche Jung“ ist schwer an Krebs erkrankt. Mittlerweile sind sowohl seine Organe als auch die Knochen befallen und der Wünschewagen-Fahrgast ist komplett auf einen elektrischen Rollstuhl angewiesen. Ursprünglich wendete er sich an den ASB Wünschewagen Rheinland, mit dem Wunsch einmal in den Schwarzwald zu einem Freund zu fahren. Doch der Weg bis dahin ist für ihn – trotz Hilfe – nicht mehr machbar.  Kurzerhand fragte er in unserem ersten Telefonat, ob er denn – anstatt dessen – vielleicht mit seiner Frau noch einmal in den Kölner Zoo fahren könnte. Er wäre das letzte Mal als Kind dort gewesen, seine Frau noch nie. „Unsererseits selbstverständlich sehr gerne“, kam von der anderen Seite der Leitung zurück. „Wir müssen nur schauen, ob wir diesen Wunsch in momentan erfüllen können“. Gesagt, getan! Dank der zuvorkommenden und schnellen Kooperation des Kölner Zoos würde dieser letzte Wunsch nun, nach der Pandemie bedingten Zwangspause der Wünschewagen, als erster Wunsch, wieder in Erfüllung gehen.

An einem Samstag war es dann endlich soweit. Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Wunscherfüller Verena, Markus und Michael mit ihrem Wünschewagen Rheinland inklusive Anhänger schon sehnsüchtig von Georgs Frau Christa – die mit der Sonne um die Wette strahlte – vor der Tür erwartet. Nach einem kurzen Kennenlernen wurden die Rollstühle in den Anhänger verlastet, die Fahrgäste durften an Bord und los gings zum Wunschziel. Bereits auf der Hinfahrt wurde viel erzählt und es versprach ein toller Tag zu werden. Sobald der Eingang des Zoos passiert wurde, zückte Georg seine Kamera, die eigens für diesen Tag neu angeschafft wurde. Der leidenschaftliche Hobbyfotograf hielt seinen Tag mit fast 200 Bildern fest. Es war schön zu sehen, mit wie viel Begeisterung die einzelnen Impressionen nicht nur festgehalten, sondern regelrecht aufgesogen wurden. Oft hörte man aus den verschiedenen Ecken des Zoos: „… guck mal der Wünschewagen ist da“ oder „…schau mal! Da sind die vom Wünschewagen“, was allen ein Gefühl des Willkommens und der Akzeptanz gegeben hat.

Die kleine „Reisegruppe“ erkundete jeden Winkel des Zoos, stärkte sich mit Bratwurst, Pommes und Kaffee. Wieder einmal wurde viel und herzhaft gelacht und auch ein Souvenir, besser gesagt zwei in Form von Stofferdmännchen, durfte am Ende nicht fehlen. Die persönlichen Tageshighlights waren der Tiger und die Giraffen, wobei Christa wohl beim erstgenannten immer noch stehen würde hätte auch dieser Tag nicht einmal ein Ende gefunden.