„Nix wie enunner…“

Noch einmal „nix wie enunner“, das wünschte sich unser Fahrgast aus Rheinland-Pfalz. Den Kreuznacher Jahrmarkt hatte sie in der Vergangenheit fast immer besucht und träumte auch in diesem Jahr davon. Die Krankheit und der damit verbundene Umzug ins Hospiz ließen diesen Traum jedoch unerfüllbar erscheinen.

Dann fragte das Hospiz unser Team aus Rheinland-Pfalz an, um mit dessen Hilfe diesen Traum doch noch erlebbar zu machen. So machten sich die Wunscherfüllerinnen Laura und Karin auf die Reise zu ihrem Fahrgast:

„Gegen Nachmittag machten wir uns bei brütender Hitze und mit Sonnenschirmen bewaffnet auf den Weg. Wir wurden von einer netten, gut gelaunten Dame und ihrer etwas besorgten Tochter begrüßt. Sie war in Sorge, ob die Hitze und der Ausflug nicht etwas viel für ihre Mutter wären. Im Verlauf des Tages sollte unser Fahrgast uns alle eines Besseren belehren. Bereits beim Einstieg in den Wünschewagen war sie vom Wunschfahrtbären ‚Wünschi‘ total begeistert.

Angekommen auf dem Jahrmarkt, empfing uns ihr Sohn. Wir starteten mit einem Rundgang und legten bereits am Weinzelt eine erste Pause ein. Eine Stärkung musste her, bevor der Rundgang fortgesetzt werden konnte. Nächster Stopp: Airbrush Tattoo. Da die Tochter bereits mit einem echten Tattoo beeindrucken konnte, wollte auch unser Fahrgast endlich eins haben. Wenn auch nur für ein paar Tage, da abwaschbar.

Bei dem Rundgang erfuhren wir, dass unser Fahrgast früher alle Fahrgeschäfte testete. Dies beeindruckte uns als Mitfahrerinnen schwer und schüchterte uns vielleicht etwas ein...

Eine wichtige Tradition für die Familie war das Pfannkuchenessen. Hierfür begaben wir uns in einen bayrischen Biergarten. Unser Fahrgast war begeistert von der Livemusik. Als die Band schließlich einen Liedwunsch der Tochter erfüllte, hielt es unseren Fahrgast nicht mehr im Rollstuhl. Sie legte eine flotte Sohle auf den Rasen. Ihre Tochter war überwältigt von der Energie, die noch in ihr steckte. Der emotionalste Teil sollte aber noch kommen! Als ihr Sohn mit Begleitung der Band spontan für sie einen Titel von Roy Black sang.

Obwohl wir letztendlich kein Fahrgeschäft genutzt haben, hat dieses Lied allein den Tag perfekt gemacht. Die gesamte Truppe schlenderte weiter über das Jahrmarktgelände. Zum Abschluss gab es noch Eiskaffee, der auch zu den alten Traditionen unseres Fahrgastes gehört. Hierbei konnten wir noch ein bisschen die tollen bunten Lichter genießen.

Am späten Abend ging es zurück ins Hospiz, wo wir dem Hospizpersonal einen glücklichen und müden Fahrgast übergaben.

An dieser Stelle schicken wir einen herzlichen Dank an die Blaulichtkolleg:innen im Land, die immer wieder auf unseren Wunschfahrten auf vielfältige Art und Weise zu Wunscherfüller:innen werden.“