Die Tochter im Hospiz besuchen

Während Menschen in ihren Familien ruhige und besinnliche Tage verbrachten, gemeinsam zusammensaßen und hoffnungsvoll auf das neue Jahr warteten, war der Wünschewagen aus Rheinland-Pfalz im Land unterwegs. Denn Abschiede haben ihre eigene Zeit…

Noch einmal gemeinsam die sterbende Tochter im stationären Hospiz besuchen. Das war der sehnsüchtige Wunsch von Volkhard, dem dies aus eigener Kraft nicht mehr möglich gewesen wäre. Also machten sich unsere beiden Wunscherfüller Stefan und Thomas einen Tag vor Silvester mit dem Wünschewagen auf den Weg, Volkhard und seiner Ehefrau Bärbel diesen Wunsch zu erfüllen.

Für Thomas, der erst seit ein paar Wochen Wunscherfüller in Rheinland-Pfalz ist, war dies die erste Wunschfahrt. Trotz herzlicher Begrüßung verspürten unsere beiden Ehrenamtlichen bei Ankunft reichlich Anspannung und Nervosität bei Volkhard und Bärbel. Schließlich wussten beide nicht, in welcher Verfassung sie ihre Tochter antreffen würden. Ob und wie weit eine Kommunikation überhaupt möglich sein könnte, war völlig ungewiss. Denn der Gesundheitszustand schien sehr schwankend zu sein.

Im Hospiz angekommen, wurden die Eltern und unsere Wunscherfüller sehr herzlich begrüßt. Während sich Thomas und Stefan in den Aufenthaltsraum des Hospizes zurückzogen, dort von den Mitarbeitern mit Getränken und leckerer Suppe versorgt wurden, konnten Volkhard und Bärbel in aller Ruhe Zeit mit ihrer Tochter verbringen. Positiv überraschend war für die beiden, dass der Gesundheitszustand ihrer Tochter stabiler war als vermutet. So manche Befürchtung war nicht eingetreten. Dies führte auch dazu, dass die vorausgegangene Anspannung und Nervosität sich mit einem Mal in Luft auflösten.

Bevor es dann wieder auf die Heimreise ging, wurde auf Wunsch der Eltern noch mit den Mitarbeitern des Hospizes und unseren beiden Wunscherfüllern Kaffee getrunken und über das Erlebte gesprochen...