Leinen los, Schiff ahoi!

Unser Fahrgast aus der Nähe von Düsseldorf wollte mit 93 Jahren noch einmal ihren Enkel am Plöner See sehen und seinen Einsatzort bei der Marine in Kiel besuchen. Die Tochter hatte in zahlreichen Telefonaten und E-Mails mit der Bundeswehr erreicht, dass der ASB-Wünschewagen auf den Marinestützpunkt in Kiel fahren durfte. Das klang nach einer Aufgabe für unser Team aus dem Ruhrgebiet!

Doch bis dahin war es ein weiter Weg. Zunächst machten sich Mutter und Tochter mit dem ASB-Wünschewagen auf den Weg zum Plöner See, wo der Enkel mit seiner Freundin die Gruppe bereits erwartete. Es war ein sehr emotionaler Moment, als der Enkel seine Großmutter nach langer Zeit wieder in die Arme nehmen konnte. Man hatte sich natürlich einiges zu erzählen und unsere Ehrenamtlichen verabschiedete sich bis zum nächsten Morgen.

Dann begann der spannende Teil der Reise. Der Enkel unseres Fahrgastes verrichtet seinen Dienst als Oberbootsmann auf dem Tender „Elbe“, einem Unterstützungs- und Versorgungsschiff der Marine. Am Eingang des militärischen Gebiets stellte sich die Frage: Wird es wirklich möglich sein, auf das für zivile Personen gesperrte Terrain zu gelangen? Aber der Blick des Wachhabenden auf den Wünschewagen und die gute Vorarbeit der Tochter ermöglichten den Einlass und er konnte bis auf den Pier direkt vor den Tender „Elbe“ fahren. 

Mit Unterstützung erklomm unser Fahrgast die steilen Treppen auf dem Schiff und erhielt damit einen detaillierten Eindruck vom Arbeitsplatz des Enkels. Wie für sie bestellt, lief gerade in diesem Moment auch die „Gorch Fock“, das Segelschulschiff der Marine aus. Zum Abschluss gab es sogar noch einen Empfang bei Kaffee und Gebäck im Hause des Familienbetreuungszentrums Kiel durch Stabsfeldwebel Hermann Michels. Den Kopf voller Eindrücke von diesem ganz besonderen Tag, traten alle dann die lange Rückreise nach Hause an.

Die Marinesoldaten verbringen zum Teil sehr lange Zeit auf See und haben keine Möglichkeit, die Familie zu sehen. Auch der Enkel unseres Fahrgastes ist demnächst für mehrere Monate in einem Einsatz in der Ägäis unterwegs. Vor diesem Hintergrund war es für die ganze Familie enorm wichtig, dass diese Wunschfahrt stattfinden konnte. Und so konnten unsere Wunscherfüller:innen am Abend eine erschöpfte, aber überglückliche Oma zuhause verabschieden.