„Barbara, genannt Bärbel, wünschte sich noch einmal an das Schalkenmehrener Maar zu fahren, begleitet von ihrer Schulfreundin Christa*. Die zwei kennen sich seit der 5. Klasse und sind seither befreundet.
Die Fahrt dauerte etwa anderthalb Stunden. Dort angekommen, setzten wir uns in das Cafe Maarblick. Bärbel war schon einige Male hier gewesen und erklärte uns am Fenster sitzend die Umgebung, auf die wir schauten. Es war ein wirklich schöner Ausblick. Christa und Bärbel hatten einen Tisch zu zweit, aßen gemeinsam zu Mittag, genossen die Aussicht und die Gespräche miteinander. Von der lieben Kellnerin gab es Kekse, Sekt und eine Umarmung.
Nach dem Essen wollte Bärbel einen Blick in den Feinkostladen nebenan werfen. Sie ging zu Fuß die Treppe zum Laden hinauf, setzte sich auf den Tresen und nahm die Gerüche wahr. ‚Ihr habt es so schön hier‘, sagte sie lächelnd zu der Verkäuferin. Christa kaufte ein Öl.
Anschließend zeigte uns Bärbel das Maar. Sie kannte die Umgebung ganz genau und lotste uns vom Rollstuhl aus auf den richtigen Weg. Wir spazierten gemeinsam einmal um das Maar herum und wechselten einander ab, den Rollstuhl zu schieben. Bergauf mit vereinten Kräften, während Bärbel Witze machte, sie könne uns ja auch mal schieben, nur sei ihre Brille nicht schnell genug.
Auf einer Bank im Schatten machten wir eine kleine Picknick-Pause. Wir lauschten den Geräuschen der Natur. Wir hörten den Wind in den Bäumen, Vögel singen, Grillen zirpen und Kinder im Wasser spielen. ‚Es gibt so viele schöne, friedliche Momente im Leben. Und wir nutzen gerade einen davon‘, sagte Bärbel.
Bärbel und Christa erzählten uns Geschichten aus ihrer Schulzeit, von ihnen und ihrer gemeinsamen Freundin Martha*. Gemeinsam waren sie das Kleeblatt. Sie hätten es sich aufgeteilt, erklärte Bärbel: Martha heiratete, Christa mache Karriere und sie bekam ein Kind, Jens*. Jens hatte das Kleeblatt dann komplett gemacht, sagte sie.
Wir gingen weiter, die Sonne schien den ganzen Tag für uns. Am Ende des Rundgangs setzten wir uns noch einmal in das Café Maarblick und aßen ein Eis.
Zurück in Bonn verabschiedeten wir einander in der Abendsonne der Terrasse der Palliativstation. Es war ein besonders schöner Tag…“
Geschrieben und fotografiert von Viola, Wunscherfüllerin aus dem Rheinland.
*Namen geändert
Fotos von https://www.instagram.com/fotografie.violaflorentine/