Wünschewagen bringt krebskranke Kinder nach Norddeutschland
Angst, Erleichterung, Dankbarkeit, Erschöpfung – von einem wahren Gefühlschaos war die bisher weiteste Fahrt unseres Wünschewagens geprägt. Das Ziel: die polnisch-ukrainische Grenze. Der Wünschewagen war Teil eines Hilfskonvois, der krebskranke ukrainische Kinder und ihre Familien nach Norddeutschland brachte. Ehrenamtliche vom ASB Hamburg, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. - Landesverband Nord und DLRG Landesverband Hamburg e.V. hatten sich am ersten März-Wochenende mit 14 Fahrzeugen auf den Weg gen Osten gemacht.
Am Samstagabend lief bei Wünschewagen-Projektkoordinator Luca Möhring das Telefon heiß, denn der ASB benötigte für diese besondere Aufgabe ein weiteres Fahrzeug sowie Ehrenamtliche. „Ich bin stolz, dass sich so spontan so viele Wunscherfüller gemeldet haben, die bereit waren, am nächsten Morgen ganz früh loszufahren.“ Im Konvoi erreichten Stephanie, Sascha, Arne und Björn nach über 1.000 Kilometer die polnische Kleinstadt Malogoszcz, wo die ukrainischen Kinder samt Familie für eine kurze Zeit untergekommen waren. Arne und Björn nahmen ein achtjähriges Mädchen und dessen Mutter an Bord des Wünschewagens. „Man sah Ihnen die Strapazen im Gesicht an und spürte, dass die beiden sehr erleichtert aber auch total übermüdet waren“, sagt Wunscherfüller Arne. „Sie hatten eine lange Odyssee hinter sich und waren jetzt in Sicherheit.“ Auf der langen Fahrt nach Deutschland las die Mutter dem Kind vor, dann schliefen beide vor Erschöpfung ein. Am frühen Dienstagmorgen traf der Hilfskonvoi am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf - UKE ein, das sich nun um die weitere medizinische Versorgung der insgesamt sechs Kinder kümmert. Nachdem Arne dem Mädchen ins Krankenbett geholfen hatte, hielt er noch einmal kurz inne: „Ich nahm die Maske ab und nahm mir noch einen Moment Zeit, um dem Mädchen viel Glück zu wünschen“, erzählt er. Auch für ihn als Wunscherfüller und Berufsfeuerwehrmann war dieser Einsatz ein besonderer.