Wenn nur noch wenig Zeit bleibt…

Die Anfrage zu dieser Wunschfahrt wurde am Donnerstag um 12.09 Uhr an unser Team aus Franken/Oberpfalz mit dem Vermerk der besonderen Dringlichkeit gestellt. Bereits um 12.14 Uhr startete die Planung. Denn es war wirklich dringend! Das war schon beim Anruf der Familie klar geworden, die anfragte, wie eine solche Wunschfahrt überhaupt funktioniert und wie sie sie beantragen könne.

Fahrgast Brigitte*, selbst schwer erkrankt, wollte sich von ihrem im Nordklinikum Nürnberg im Sterben liegenden Mann verabschieden. Es wurde zunächst der kommende Tag für die Fahrt mit dem Wünschewagen ins Auge gefasst. Nach einem Telefonat mit dem zuständigen Arzt stellte sich allerdings schnell heraus, dass die Wunschfahrt nur noch in den nächsten Stunden möglich sein würde.

Also starteten unsere Koordinator:innen einen großen Aufruf an die Wünschewagen-Ehrenamtlichen, auf die wie immer Verlass war: Die Wunschfahrt startete noch am selben Tag – nur wenige Stunden nach dem Anruf der Familie – in Herzogenaurach, wo der Wünschewagen Franken/Oberpfalz stationiert ist. Denn das fast Unmögliche wurde innerhalb von nur 18 Minuten geschafft: Zwei Wunscherfüller waren startklar und übernahmen die Fahrt. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Stefan und Robert für den tollen und flexiblen Einsatz! 

Der Wünschewagen startete um 15.30 Uhr in Richtung Nürnberg. Brigitte wartete bereits aufgeregt mit ihren beiden Enkelkindern. Denn allen war klar, dass dies ein schwerer, aber sehr wichtiger letzter Besuch werden würde…

Nach 62 Ehejahren und fast nie getrennt voneinander, konnte sie sich schweren Herzens von ihrem geliebten Mann für immer verabschieden. Der Anruf des behandelnden Arztes der Intensivstation kam um 20.30 Uhr: „Ihr Mann ist friedlich eingeschlafen“. 

*Name geändert