Ein besonderer Besuch in der Basilika Waldsassen...
„An einem strahlend sonnigen Tag begaben sich Doreen und ich auf eine Reise, die uns tief berühren sollte. Nach zwei aufregenden Stunden voller Vorfreude erreichten wir das Pflegeheim in Tirschenreuth, um unseren besonderen Fahrgast abzuholen. Es war eine ungewohnte Situation für uns, da unser Fahrgast sich im Wachkoma befand und seine Augen fest geschlossen waren. Daher war es eine Herausforderung, seine Gemütslage zu deuten. Doch die liebevolle Zusicherung seiner Ehefrau und des Intensivpflegers, dass er sein Umfeld wahrnehmen könne und über Augenkontakt kommuniziere, gab uns Hoffnung.
Die Fahrt zur Basilika nach Waldsassen war ruhig und harmonisch. Die Sonne schien hell und wärmend, während wir durch die malerische Landschaft fuhren. Als wir schließlich ankamen, wurden wir herzlich von der Familie – seiner Ehefrau, den Söhnen und Enkelkindern – empfangen. Die Vorfreude war spürbar, als wir unseren Fahrgast näher an den Ort brachten, der sein Herz seit so vielen Jahren berührt hatte.
Der Moment, als wir ihn in die Basilika schoben, war magisch. Der atemberaubende Anblick der kunstvollen Innenausstattung und der Klang der Orgel, die speziell für ihn spielte, erfüllten den Raum mit einer tiefen Ehrfurcht. Und dann geschah das Unbeschreibliche: Genau in diesem entscheidenden Augenblick öffnete unser Fahrgast seine Augen!
Als seine Frau ihn liebevoll fragte, ob es ihm gefalle, bewegten sich seine Lider leicht, ein zartes Zeichen des Einvernehmens. Der Pfarrer, der regelmäßig im Pflegeheim zu Besuch ist, sprach warme Worte der Begrüßung, und es wurde eine kleine Andacht von der Ehefrau abgehalten. Es folgten noch vier wunderschöne Lieder, gespielt auf der majestätischen Orgel, die in dieser heiligen Stätte widerhallten und die Herzen aller Anwesenden berührten.
Nach der Andacht verbrachte die Familie noch einige private Momente in der Basilika. Es war offensichtlich, dass die Verbindung zu diesem besonderen Ort stark war und dass unser Fahrgast die Zeit in vollen Zügen genoss. Wir konnten in seinen Augen, in dem leisen Schimmer, der dort aufblitzte, den Ausdruck von Zufriedenheit erkennen – vielleicht war es sogar ein sanftes Lächeln, das über sein Gesicht huschte.
Als wir später die Heimreise ins Pflegeheim antraten, waren wir uns sicher, dass unser Fahrgast diesen Ausflug in seinem Herzen bewahrt hatte. Es war ein Tag voller Liebe, Hoffnung und Erinnerungen, der uns alle auf eine einzigartige Weise miteinander verbunden hat."
Ein Bericht unserer fränkischen Wunscherfüllerin Simone.
