Die Räder unseres Wünschewagens aus Franken/Oberpfalz drehten sich konstant, schnell und lang. Harald ist als ehemaliger LKW- Fahrer mit den Straßen vertraut und hat das Lenkrad gern selbst in der Hand. Doch an diesem Tag setzte er sich nach hinten, gab vertrauensvoll ab und machte es sich auf dem Stuhl bequem. Er schaute dem Verkehr zu oder schloss sogar die Augen für ein Nickerchen. Seine schwere Krankheit, die Operationen und viele Therapien haben ihn eingeschränkt...
Vor seiner Erkrankung war wenig Zeit für eigenen Urlaub. Es wurde ein Haus gebaut, umgebaut, im Wald gearbeitet und andere, damals wichtige, Tätigkeiten ließen die arbeitsreichen Urlaube immer schnell schwinden und die Jahre vergingen.
Sein großer Wunsch war es, das Meer zu sehen. Und so fuhr Harald aus dem Landkreis Ansbach mit den beiden Wunscherfüller:innen Birgit und Robert vom ASB Bad Windsheim auf die Insel Usedom – ans Meer.
Während der Fahrt begegnete ihnen immer wieder viel Herzlichkeit. Es begann schon an einer Raststätte, als sie von einem Fast-Food-Restaurant kostenlos zum Essen eingeladen wurden.
Die Straße gehörte dem Wünschewagen, es gab weder Stau noch viel Verkehr. Harald war sich sicher: „Da hat noch jemand von oben seine Hände mit im Spiel.“ Und so schmolzen die Kilometer, bis sie gegen Abend ihr Ziel – das Meer – erreichten.
Am nächsten Tag verabredete sich unser Team mit seinem Fahrgast. Die Zinnowitzer Kurverwaltung ließ sich nicht lange bitten und fuhr den versenkbaren Absperrpfosten nach unten, so dass der Wünschewagen fast bis zum Meer am Fuße der Seebrücke vorfahren konnte.
Sonne im Gesicht, Wind in den Haaren und das Meer im Blick machten den Moment perfekt. Alle kosteten die Stimmung aus. Im Anschluss fuhr der Wünschewagen gemächlich zum Hotel. Harald war sichtlich berührt, als er zum Abschluss die Sternendecke als Erinnerung geschenkt bekam. Denn die Rückfahrt übernimmt der Wünschewagen aus Mecklenburg-Vorpommern.
Mit vielen schönen Eindrücken machte sich der fränkische Wünschewagen wieder auf den Weg Richtung Heimat. Nicht ohne nochmal kurz anzuhalten, um dem Rauschen der Wellen zuzuhören…