Wunschfahrt zum Nürburgring

Fahrgast Andre* hat Benzin im Blut, seitdem er denken kann. Schon mit zwei Jahren saß er das erste Mal hinter dem Steuer und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters, einem leidenschaftlichen Motocross-Fahrer. Andre hatte es sogar bis zu den Motocross-Meisterschaften geschafft, doch dann veränderte eine Diagnose alles. Chorea Huntington wurde zu seinem ständigen Begleiter, und die nächsten 15 Jahre brachten zunehmende Herausforderungen mit sich...

Seine Mutter Linda*, die sich mit Hingabe um ihren Sohn kümmert, begleitete ihn gemeinsam mit Tante Marie* auf dieser besonderen Reise. Als sie in die Boxengasse des Nürburgrings einfuhren, von wo aus sie das Rennen beobachten würden, strahlte Linda. Doch noch mehr strahlte ihr Sohn Andre. Es war seine Gelegenheit, die von ihm so geliebten Rennautos ein letztes Mal aus nächster Nähe zu erleben. Denn neben seiner Motocross-Leidenschaft schlug sein Herz für die Formel 1. Schon immer war es sein großer Traum, bei einem Rennen am Nürburgring dabei zu sein.

Wie ein waschechtes Mitglied der "Adrenalin Motorsport-Crew“ unter der Leitung von Toni stand Andre in der Boxengasse, umgeben von Rennautos, Mechanikern, Trainern und Rennfahrern, die ihm begeistert von ihren Fahrzeugen erzählten. Andre kann nicht mehr sprechen, aber er brauchte es auch nicht. Sein strahlendes Lächeln und die hochgestreckten Daumen an diesem Tag sprachen Bände. 

Als wäre das nicht schon Highlight genug, stand in der benachbarten Box ein echter Ferrari, den unsere kleine Gruppe ebenfalls bewundern durfte. Auf dem Rückweg zu Toni und seinem Team begegneten sie auch noch Rennfahrer Timo Glock. Der Tag hätte nicht perfekter enden können…

*Namen geändert