,,Wir wollen noch einmal hoch hinaus!“

Das war der Wunsch von Michael (62) und seiner Familie, die jedes Jahr traditionell die Spitze des Bergs Säntis in der Schweiz besuchten.

Unser Wünschewagen-Team aus dem Allgäu mit Claudia, Achim und Yvonne machte sich schon früh morgens auf den Weg in Richtung Bodensee, um seinen Fahrgast im Hospiz Lindau kennenzulernen und mit ihm, seiner Frau Kathrin, seiner Tochter Maja und dem angehenden Schwiegersohn Peter einen tollen Tag zu verbringen.

Das Hospiz-Team nahm unsere Ehrenamtlichen sehr nett in Empfang und bot ihnen auf der Terrasse, angrenzend an den wunderschönen Garten, noch einen Kaffee an, während sich Michael noch bei einem leckeren Frühstück stärkte. Anschließend wurde er mit Hilfe der Wunscherfüller:innen aus dem Bett in den Rollstuhl umgesetzt, in dem er über den Treppenlift aus dem 2. Stock des wunderschönen Altbaus ins Erdgeschoss transportiert wurde. Das erste Mal seit seinem Hospizaufenthalt war Michael mal wieder an der frischen Luft und wurde mit dem Rollstuhl durch die kleine Parkanlage auf den Parkplatz gefahren.

„Das ist er also“, begrüßte Michael unseren Wünschewagen aus dem Allgäu. Nach einem weiteren Transfer auf die Liege konnte es schon fast losgehen. „Halt!“, schreit Michael, der aus der Bodensee Region kommt. „Ich muss Euch ja noch sagen, wie ihr fahren müsst.“ Michael und seine Familie sehen von ihrem Wohnhaus am Schwäbischen Meer direkt auf den Säntis, einen Berg in der Schweiz. Der traditionelle Ausflug dorthin folgte jedes Jahr einem genauen Fahrplanablauf mit einem ganz besonderen Zwischenstopp.

Durch den kilometerlangen Pfändertunnel und nach einem kurzen Stück in Österreich erreicht der Wünschewagen die Schweiz. Entlang des Bodensees, hinauf zu den Passstraßen, genossen alle die wunderschöne Natur und die kleinen idyllischen Dörfer. „Da vorne am Parkplatz haltet Ihr bitte an“, rief die Ehefrau in die Fahrerkabine. Auf einer Anhöhe im Appenzeller Land gab es also den ersten Halt. Die vertrauten Kuhglockengeräusche und die atemberaubende Aussicht beeindruckten die kleine Reisegruppe nachhaltig…

Nach weiteren 45 Minuten Fahrt erreichten sie schließlich die Säntisbahn. „Front of Stage“ bekam der Wünschewagen einen Parkplatzt zugewiesen, unsere Ehrenamtlichen lagerten Michael auf eigenen Wunsch in den Rollstuhl um und dann ging es auch schon von 1.350,50 Metern auf 2.502 Meter in weniger als 20 Minuten.

Unsere Koordinatorin Uta hatte für 13 Uhr einen Tisch am Fenster mit Blick auf das wunderschöne Alpenpanorama gebucht. „Jetzt hab‘ ich erstmal einen riesigen Durst“, meinte unser Fahrgast und genoss sein kühles Bierchen. Auch die Ulmer Wurst war Tradition. Der Nachtisch, die wunderschöne Aussicht und die letzte gemeinsame Zeit wurden mit Tochter und Schwiegersohn auf der sonnigen, aber trotzdem frischen Aussichtsterrasse genossen. Michaels Ehefrau hatte nun auch mal Zeit, bei den Wunscherfüller:innen etwas durchzuatmen.

„Dem Himmels so nahe“ verabschiedeten sie sich mit einem glücklichen Fahrgast wieder in Richtung Bodensee...