Mit der Familie in den Tierpark Hellabrunn…

Mitte November – die Jahreszeit mit der man graue Tage, schlechtes Wetter und oft auch Trübsal verbindet. Aber an diesem Tag nicht! Das Wetter war zwar anfangs genau so, wie es in der Jahreszeit erwartet wird: grau und regnerisch. Es goss in Strömen und unser Team vom Wünschewagen Allgäu/Schwaben packte die Regenschirme zusammen und machte sich auf einen nassen Tag gefasst. Aber wie so oft bei Umsetzung letzter Wünsche: Es kam vollkommen anders…

Ines und Tamara kamen pünktlich um kurz nach 9 Uhr in Oberstdorf an, um ihren Fahrgast samt ihrer Schwester für den heutigen Ausflug abzuholen. Barbara* leidet seit einigen Jahren an einer neurodegenerativen Erkrankung, durch die sie unter anderem kaum mehr stehen und gehen kann, Schluckstörungen, eine verwaschene Sprache und leider auch nur noch sehr wenig Sehkraft hat.

Auf dem Weg nach München erzählte ihre Schwester ausführlich vom Verlauf der letzten Jahre und es war ihr deutlich anzusehen, wie sehr sie das ganze beschäftigte. Sie erzählte aus Barbaras Leben, dass sie auch immer ehrenamtlich beim roten Kreuz tätig gewesen sei und ihren Mann bereits verloren habe. Zum Glück habe sie noch weitere Familie: noch eine weitere Schwester und ihre Tochter samt Familie. Und diese warteten bereits in München am Tierpark – und das sogar bei trockenem Wetter! Manchmal muss man auch ein bisschen Glück haben… 

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Tierpark Hellabrunn, der uns bei der Durchführung unserer Fahrten immer sehr unterstützt! Von einem reservierten Parkplatz direkt vor den Türen, bis oft hin zu einer extra fachmännischen Begleitung durch den Tiergarten: Wir fühlen uns immer willkommen. Ein ganz dickes DANKE! 

Aber jetzt ging es endlich hinein in den Tierpark! Am meisten gefielen Barbara die großen Tiere. Aufgrund ihres eingeschränkten Sehvermögens konnte sie deren gemächlichen Bewegungen am besten folgen. Wie es wohl wäre, solch einem Tier mal in freier Wildbahn zu begegnen? Sicher atemberaubend!

So ein Ausflug macht Hunger. Auf was? Auf irgendetwas, das sie im Heim nicht bekomme – Schnitzel mit Pommes! Aufgrund ihrer Schluckstörung konnte Barbara nur sehr langsam und vorsichtig essen. Aber es war ein Genuss für sie! Für unser Team war es wieder mal bewegend zu sehen, wie manche Dinge, die für gesunde Leute eine Selbstverständlichkeit sind, für kranke Personen zum Highlight werden.

Gegen 16 Uhr ließen dann doch die Kräfte nach, die vielen Eindrücke hinterließen ihre Spuren bei Barbara und so machte sich der Wünschewagen wieder auf den Weg nach Oberstdorf, wo sich alle noch einmal fest in die Arme nahmen und hofften, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist…

*Name geändert